Der Entschluss "pro Hund"


Als wir uns dazu entschlossen haben, wieder einem Hund ein Zuhause zu geben, sind wir in die Süderstraße gefahren um uns einfach mal umzuschauen. Wir wollten einen Hund, der mit ins Büro geht und sich dort mit der bereits vorhandenen Hündin Libby verträgt.

Zuerst interessierten wir uns für  die Terrier-Mix-Hündin Gabby, über die allerdings noch nicht viel berichtet werden konnte, da sie noch ganz neu im Tierheim war. Da es schon recht spät und kurz vor Schließung des Tierheimes war, entschlossen wir uns am nächsten Sonntag, dann etwas früher wieder hin zu fahren.

Gesagt, getan, als wir nach Gabby fragten hieß es, dass sie bereits eine Familie gefunden hat und am Montag abgeholt würde. Was ein Glück für Gabby!

So sind wir noch einmal durch die Zwingeranlage gegangen um uns weiter umzuschauen.

Im letzten Zwinger saß Koko dann, die sich so fest gegen die Gitterstäbe presste, dass wir sie streicheln konnten. Ich hatte sie vorher schon ein paarmal im Tierheim gesehen aber da sie Fips sehr ähnlich sieht, habe ich immer, mit dem Bewusstsein, dass noch kein neuer Hund bei uns einziehen kann, einen großen Bogen um sie gemacht.

Sie saß mit ihrem Freund Gregor in einem großen Zwinger mit Auslauf. Nachdem wir uns ihren Steckbrief durchgelesen haben, sind wir wieder ins Hundehaus um uns näher über sie zu informieren. Die Mitarbeiter aus dem Hundehaus beschönigten nichts und sagten, wir sollten sie vielleicht erst einmal näher kennen lernen und mit ihr in den Auslauf gehen. Dort gab es dann die ersten Annäherungsversuche allerdings im direkten Kontakt war sie uns gegenüber doch sehr zurückhaltend. Sobald sie wieder in ihrem Zwinger saß kam sie direkt zu uns ans Gitter und ließ sich kraulen. Kam Gregor an und wollte auch ein paar Streicheleinheiten wusste sie sich gekonnt dazwischen zu drängen :-). Sie war bereits zweimal vermittelt und wurde als schwieriger Hund zurück gebracht, da die Leute nicht richtig mit ihr klar kamen. Wahrscheinlich hat man sich im Vorfeld nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, dass sie das normale "Familienleben" gar nicht kennt. Zeigte sie sich im Tierheim schon recht sicher und unheimlich verschmust, sollte sich das in einem neuen Umfeld doch als nicht so einfach herauskristallisieren.

Man darf es nicht unterschätzen, dass sie in Ihrem Leben nicht wirklich an einem "Familienleben" teil genommen hat, sondern das es für sie jeden Tag ein neuer Kampf um Ressourcen wie Wasser, Futter, Liegeplatz usw., also um den täglichen Kampf ums überleben ging. 

Wir haben gleich ihr sensibles Wesen hinter ihrer draufgängerischen Art entdeckt und wussten von Anfang an auf was wir uns einlassen. Das es nicht einfach wird und Zeit braucht wussten wir.

Und so fing unsere Geschichte an.